25 Jahre Goslarer Klaviertage 1988 - 2013
Die Idee zu den Goslarer Klaviertagen stammte von Prof. Konrad Meister, dem Vater des jetzigen Leiters, Prof. Rudolf Meister. Mehreren Städten wurde ein entsprechendes Angebot dazu gemacht. Dass Goslar das Rennen machte, lag nicht nur am besonderen Reiz dieses Vorharzstädtchens mit alten Fachwerkhäusern und historischer Kaiserpfalz, sondern ist vor allem dem Ehepaar Marianne und Hubertus van Wezel zu verdanken, wie Prof. Rudolf Meister im Gespräch betont. „Herr van Wezel war damals Kulturdezernent des Landkreises Goslar und überredete die Verantwortlichen der Stadt dazu, sich diese besondere Chance nicht entgehen zu lassen.“
Die Stadt Goslar förderte die seit 1988 stattfindenden Goslarer Klaviertage sowohl durch die Organisation der Konzerte vor Ort als auch durch die kostenlose Überlassung von Räumen und weitere Unterstützungsmaßnahmen. Die Goslarer Klaviertage revanchierten sich durch die spürbare Belebung des Goslarer Kulturlebens durch zahlreiche Konzerte, nicht nur vor einem traditionellen Konzertpublikum in der Goslarer Kaiserpfalz, sondern auch bei Jugend- und Seniorenkonzerten in entsprechenden städtischen Einrichtungen. Als 2002 der Klaviertage-Gründer Prof. Konrad Meister überraschend starb, war es für seinen Sohn Prof. Rudolf Meister, Präsident der Musikhochschule Mannheim, eine Ehrensache, die Goslarer Klaviertage weiterzuführen. Zu den bekanntesten Kursteilnehmern gehören sein jüngerer Bruder Cornelius Meister, aber auch Klaus Sticken, der in diesem Jubiläumsjahr das Eröffnungskonzert der Klaviertage bestreiten wird.
Seit etwa 20 Jahren gibt es zudem die Kooperation zwischen der TfN-Philharmonie und den Goslarer Klaviertagen. Diese kontinuierliche Zusammenarbeit, die den jungen Kursteilnehmern die Chance gibt, Klavierkonzerte gemeinsam mit einem professionellen Orchester zu musizieren, bestehe vor allem dank des langjährigen Hildesheimer Generalmusikdirektors Werner Seitzer, so Professor Meister.
Insofern ist es nur konsequent, dass der Name des Dirigenten der Jubiläumskonzerte (erstmals nicht nur in Goslar, sondern auch als reguläres Konzert in Hildesheim!) Seitzer ist – wenn auch nicht Werner Seitzer, sondern Friedemann Seitzer. Der junge Dirigent, der jetzt wieder am Pult der TfN ∙ Philharmonie steht, ist ja auch selbst Pianist. Insofern kennt er die besondere Sensibilität des gemeinsamen Musizierens von Klavier und Orchester auch aus der Solistenperspektive.
Wie viele Kursteilnehmer gab es? Prof. Meister: „In 25 Jahren kamen mehr als 500 Pianisten nach Goslar und gaben Konzerte, die rund 10 000 Zuhörer erreichten.“ Eine stolze Bilanz und ein stolzes Jubiläum, dass auch dadurch gefeiert wird, dass im Jubiläumskonzert ganz besonders schöne Klavierkonzerte von Antonín Dvořák und Franz Liszt (von letzterem nicht nur sein zweites Klavierkonzert, sondern auch die "Wanderer-Phantasie" nach Franz Schubert) zur Aufführung kommen.
Ivo Zöllner